Bronzetafel am Meller Rathaus.© Stadt MelleEheschließungen
Als die beliebtesten Heiratsmonate erwiesen sich im Jahre 2020 die Monate August (34) und September (30). Im Jahr zuvor waren es die Monate August (33) und Juli (29) gewesen. Wenige Eheschließungen verzeichnete das Standesamt im April 2020 (4) und im Januar 2020 (5). Im Jahre 2019 gab es die wenigsten Eheschließungen in den Monaten März (3) und im Januar (4). Bei der Namensführung einigten sich im Berichtszeitraum 194 Paare (2019 = 184) auf einen gemeinsamen Familiennamen, wobei in 172 Fällen (2019 = 167) der Nachname des Mannes und in 22 Fällen (2019 = 17) der Nachname der Frau gewählt wurde. Doppelnamen schlagen in der Statistik 2020 mit insgesamt 17 (2019 = 17) zu Buche – und 26 Paare (2019 = 21) verständigten sich darauf, keinen gemeinsamen Familiennamen zu führen.
Von den 220 Eheschließungen waren fünf Paare gleichgeschlechtlich. Umwandlungen von einer eingetragenen Lebenspartnerschaft in eine Ehe fanden 2020 nicht statt. Im Jahre 2020 gaben sich im Schloss Gesmold zwölf Paare das standesamtliche Ja-Wort; alle übrigen Trauungen fanden im historischen Rathaus am Markt in Melle-Mitte statt.
Nachdem im März 2020 der Jahreszeit entsprechend sogar noch verhältnismäßig viele Eheschließungen stattgefunden hatten, kam es im April infolge der Corona-Pandemie zunächst zu vielen Absagen zahlreicher Eheschließungen für die Folgemonate. Diese wurden aber bis auf wenige Ausnahmen noch im Laufe des Jahres 2020 nachgeholt. Viele Brautpaare gaben dabei zu erkennen, dass eine standesamtliche Trauung im kleinen Rahmen sogar angenehmer sei, als mit einer großen Gesellschaft. Die große Feier haben viele aufgeschoben (zum Beispiel auf den ersten Hochzeitstag oder auf einen anderen Termin). Je nach Infektionslage durften zur Eheschließung entweder nur das Brautpaar (im ersten Lockdown) erscheinen. Später war es dann aufgrund der Hygiene- und Abstandsregelungen und der gesetzlichen Vorgaben in Form von Kontaktbeschränkungen möglich, mit drei beziehungsweise zehn weiteren Personen zur Trauung zu kommen.
Geburten
Die Zahl der beurkundeten Geburten sank in der Stadt Melle im Jahr 2020 auf 920. Das sind exakt 26 Kinder weniger als im Jahr 2019, als im Grönegau insgesamt 946 Neugeborene standesamtlich registriert wurden. Zum Vergleich: Im Jahr 2018 wurden im Standesamt 846, im Jahr 2017 insgesamt 821 und im Jahr 2016 insgesamt 735 Geburten beurkundet.
Aus den 920 Geburten, die im Jahr 2020 im Standesamt registriert wurden, gingen 485 Jungen und 435 Mädchen hervor. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 waren es 465 männliche und 481 weibliche neue Erdenbürger.
Als geburtenstärkste Monate erwiesen sich im Jahr 2020 der Januar (92) sowie der Juli (86). Im Jahr 2019 waren dies der Januar (99) und der Dezember (90). Als die geburtenschwächsten Monate weist die Statistik 2020 den März und den Oktober (jeweils 66) sowie den Juni (71) aus. Im Jahr zuvor fielen in diese Kategorie der Februar (59) und der März (67).
Der Trend aus den Vorjahren, wonach die Eltern bei jeder vierten Geburt nicht miteinander verheiratet waren, setzte sich auch 2020 fort. Im vergangenen Jahr waren 78 Prozent der Eltern miteinander verheiratet. Zum Vergleich: 2019 betrug dieser Wert ebenfalls 78 Prozent, im Jahr 2018 75 Prozent, im Jahr 2017 74 Prozent, im Jahr 2016 78 Prozent und im Jahr 2015 ebenfalls 78 Prozent.
Nachdem 2019 ein Höchststand an Geburtsbeurkundungen im Standesamt Melle mit 946 zu verzeichnen gewesen war, blieb die Zahl in 2020 mit 920 auf hohem Niveau. Die vielen Geburten bedeuten allerdings keinen Bevölkerungszuwachs im Bereich der Stadt Melle. Denn mehr als zwei Drittel der Eltern (68 Prozent) wohnen außerhalb von Melle. Lediglich 32 Prozent der Eltern wohnen in Melle.
Der Anteil der Eltern mit ausländischer Staatsangehörigkeit beziehungsweise mit deutscher Staatsangehörigkeit mit Migrationshintergrund ist nach wie vor sehr hoch. Allein zehn Prozent der Mütter besaßen nicht die deutsche Staatsangehörigkeit.
Vornamen
Wie verhielt es sich im Jahre 2020 mit der Vergabe der Vornamen? Als Spitzenreiter bei den männlichen Vornamen erwiesen sich Mat(t)s (14), Noah und Elias (jeweils 12), Theo (11) und Paul (10). Im Jahre 2019 führten dagegen die Vornamen Henry/Henri (13) und Leon (11), gefolgt von Paul (10) und Theo (9) die Liste an.
Bei den weiblichen Vornamen standen im Jahre 2020 Marie (20), Sophie/Sofie (14), Emilia, Leni, Lotta und Mila (jeweils 9) sowie Mia und Leni (jeweils 8) an der Spitze der Beliebtheitsskala. Im Jahr zuvor waren es Sophie/Sofie (15), Marie (14), Hanna/Hannah (11) sowie Ida, Thea, Lina und Klara/Clara (jeweils 10), die zu den beliebtesten Vornamen zählten.
Bemerkenswert: Auch nach 15 Jahren lassen sich Marie und Sophie/Sofie nicht aus den TOP 3 der Gesamtvornamen verdrängen. In 2020 haben sie allerdings wieder einmal die Spitzenplätze getauscht. Diese beiden Vornamen werden übrigens inzwischen überwiegend als Folgenamen vergeben. Sie sind selten als alleiniger Vorname oder an erster Stelle bei mehreren Vornamen zu finden.
Die Vorjahressieger bei den Jungen, Leon und Paul, sind 2020 noch in den TOP 10 zu finden. Diese beiden Vornamen wurden acht beziehungsweise sieben Mal vergeben.
Mehr als drei Viertel der neugeborenen Kinder – exakt 76 Prozent – wurde nur ein Vorname erteilt (702). 207 Kinder erhielten zwei und elf Kinder drei Vornamen. Mehr als drei Vornamen wurden nicht vergeben.
Seit dem 1. November 2018 besteht für Personen mit mehreren Vornamen die Möglichkeit, durch Erklärung beim Standesamt die Reihenfolge ihrer Vornamen zu ändern, so dass beispielsweise der Name, unter dem die Person bekannt ist, auch an erste Stelle steht. Von dieser Möglichkeit haben im Jahre 2020 insgesamt sieben Personen Gebrauch gemacht. Im Jahre 2019 waren es fünf Personen.
In Melle sind keine Eltern auf die Idee gekommen ihr Kind Corona zu nennen. Das wäre in der heutigen Zeit auch etwas kritisch zu sehen, da dieser Namen inzwischen negativ besetzt ist. Letztendlich wäre es aber nicht zu verbieten, dann Corona ist durchaus auch ein Vorname, genauso, wie er als Familienname oder als Name für eine mexikanische Biermarke vorkommt. Corona bedeutet so viel wie Kranz oder Krone. Die Heilige Corona war eine Märtyrerin im 2. Jahrhundert.
Sterbefälle
Die Anzahl der Sterbefälle erhöhte sich im Jahre 2020 in der Stadt Melle im Vergleich zum Vorjahr leicht. So verstarben im Berichtszeitraum insgesamt 516 Menschen. Im Jahr 2019 waren es insgesamt 488, in 2018 insgesamt 498 und im Jahre 2017 insgesamt 472 Personen. Hierbei handelte es sich der aktuellen Statistik für das Jahr 2020 zufolge um 258 männliche und um 258 weibliche Personen. In den Monaten September (34) (2019 = Oktober / 29) und Juli (35) (2019 = Juli / 31) wurden im Jahre 2020 die geringste Anzahl von Sterbefällen registriert, wohingegen in den Monaten Januar (59) (2019 = Januar / 57) und Juni (52) (2019 = Februar / 51) die Zahl der Sterbefälle am höchsten ausfiel. Etwa jeder Fünfte der im Jahr 2020 im Grönegau Verstorbenen (18 Prozent) wohnte außerhalb von Melle. Im Jahre 2020 waren dieses insgesamt 20 Prozent, im Jahre 2018 insgesamt 18 Prozent und im Jahre 2017 insgesamt 17 Prozent.
Kirchenaustritte
Im Vergleich zu 2019 reduzierte sich im Berichtszeitraum in der Stadt Melle die Zahl der Kirchenaustritte. Aus den Kirchen traten demnach 2020 insgesamt 297 Personen (2019 = 343; 2018 = 234; 2017 = 194; 2016 = 151) aus. Hierbei handelte es sich um 156 Austritte (2019 = 192; 2018 = 156; 2017 = 115; 2016 = 94) aus der evangelisch-lutherischen Kirche und um 139 Austritte (2019= 151; 2018 = 75; 2017 = 75; 2016 = 59) aus der römisch-katholischen Kirche. Die übrigen kirchlichen Religionsgemeinschaften verzeichneten im Berichtszeitraum zwei Austritte. Die Zahlen aus den Jahren zuvor: 2020 = 0; 2018 = 3; 2017 = 3; 2016 = 0.