Projektpräsentation auf dem Friedhof in Hoyel mit (von links) Lennart Frank (Umweltbüro der Stadt Melle), Silke Meier (Imkerverein Melle) und Hedda Oberschmidt (evangelisch-lutherische Kirchengemeinde St. Antonius Riemsloh-Hoyel).© Stadt MelleAber schon bald sind die Frühlingsboten verblüht und landen in den Abfallbehältern. Viel zu schade, um daraus Kompost zu machen, denn die Zwiebeln der Pflanzen können sehr gut wiederverwendet werden, befand der Imkerverein Melle e.V. und startete in Kooperation mit dem Umweltbüro der Stadt Melle sowie den drei evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden St. Antonius Riemsloh-Hoyel, Christophorus Neuenkirchen und St. Martini Buer die Aktion „Blumenzwiebel-Recycling“.
„Wieder in den Boden eingebracht, entwickeln die meisten im nächsten Frühjahr wieder farbige Blüten und sind damit bunte ,Vier-Sterne-Restaurants‘ für die kleinen und sehr nützlichen Brummer“, stellt Silke Meier als Vorsitzende des Imkervereins fest. Sie freut sich sehr über die Kooperation mit den vier genannten Projektpartnern, die sich gewissermaßen als „Blumenzwiebelretter“ verstehen. Mein Dank gilt an dieser Stelle deshalb den beteiligten Kirchengemeinden und der Stadt Melle mit dem Umweltbüro und dem Ordnungsamt für die gute Kooperation“, betont die Vorsitzende des Imkervereins.
Ab sofort sind auf den Friedhöfen in Melle-Mitte, Bennien Groß Aschen, Riemsloh und Hoyel, auf dem Alten und auf dem Neuen Friedhof sowie auf den beiden Friedhöfen in Neuenkirchen die „Blumenzwiebelretter“ unterwegs. Sie haben neben einer Informationstafel spezielle Sammelkörbe aufgestellt und bitten die Friedhofsbesucher, die abgeblühten Frühlingsboten dort anstatt in den Kompost Silos zu deponieren. Regelmäßig werden die Körbe dann bis Mai von den Imkerinnen und Imkern geleert und die Blumenzwiebeln sortiert. Diese werden dann in Absprache an geeigneten Stellen wieder eingepflanzt, damit sie im kommenden Jahr wieder ihre Pracht entfalten können.
Die Akteure wollen mit der Aktion „Blumenzwiebelretter“ einen Beitrag gegen das Insektensterben leisten. Die kleinen Krabbler und Brummer sind für die Natur ganz besonders wichtig, finden aber in unserer urbanisierten Landschaft kaum noch Nahrung und Nistmöglichkeiten. Friedhöfe leisten einen wichtigen Beitrag zum Schutz und Erhalt der Insekten. Sie werden immer mehr zu Rückzugsgebieten für die nützlichen Bestäuber.
Sammelkörbe für abgeblühte Blumenzwiebeln stehen ab sofort auf den genannten Friedhöfen – und wer sich noch an der Aktion beteiligen möchte und einen der Sammelkorb auf dem Friedhof in seinem Stadtteil betreuen möchte, kann sich unter vorsitzende@imkerverein-melle.de melden.