© Stadt Melle„Hereinspaziert" heißt es am Sonntag in den beiden Gotteshäusern in der Innenstadt. Geöffnet ist die St.-Petri-Kirche von 12 bis 18 Uhr, verbunden mit einer Präsentation der Christian-Vater-Orgel (Beginn um 15 Uhr). Auch die St-Matthäus-Kirche hält an diesem Tag ihre Tore geöffnet. Besonderer Höhepunkt: Ein Konzert, das um 17 Uhr im Rahmen der Reihe „Orgel trifft ..." beginnt. Bereits von 16.15 Uhr bis 16.45 Uhr ertönt außerdem das Glockenspiel auf dem Dach des historischen Rathauses.
Auch die St.-Martini-Kirche in Buer ist am Sonntag geöffnet. Dort haben Interessierte ab 11.30 Uhr die Gelegenheit, sich einen Eindruck von der Schönheit des Gotteshauses zu verschaffen. Die Christophorus-Kirche in Neuenkirchen lädt die Denkmalsfreunde in der Zeit von 12 bis 18 Uhr zu einem Besuch ein. In diesem Zeitraum werden mehrere Führungen durch das Gotteshaus angeboten.
© Stadt MelleDie Marienkirche in Oldendorf ist am "Tag des offenen Denkmals" durchgehend geöffnet. Führungen stehen um 11, 12, 15 und 16 Uhr auf dem Programm. Mit ihren vielfältigen Baustilen aus unterschiedlichen Epochen der Kunst- und Kirchengeschichte bergen die Kirchengebäude gerade unter dem diesjährigen Motto „Holz" geistliche und kulturelle Schätze.
Da es beim diesjährigen „Tag des offenen Denkmals" um das Schwerpunktthema „Holz" geht, darf auch das älteste Haus im Wellingholzhausener Dorfkern nicht fehlen, das eine eindrucksvolle Verwandlung hinter sich hat. Das „Fachwerk 1775", benannt nach seinem Baujahr, präsentiert sich am Aktionstag in der Zeit von 11 bis 18 Uhr als Beispiel dafür, wie historische Bausubstanz mit viel ehrenamtlichem Engagement fachgerecht restauriert werden kann, um es einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen - übrigens nicht nur am „Tag des offenen Denkmals".
© Stadt MelleDas Schwerpunktthema wurde nicht ohne Grund gewählt: Holz ist seit Menschengedenken ein zentraler Baustoff, in manchen Zeiten und mancherorts der wichtigste. Was macht Holz so bedeutend für Baumeister, Handwerker, Künstler, Hauseigentümer und -bewohner und für Restauratoren und Denkmalpfleger? Und warum ist Holz geeignet, im Mittelpunkt des „Tags des offenen Denkmals" zu stehen? Zum einen war und ist Holz in unseren Breitengraden fast immer und überall verfügbar. Im Gegensatz zu Baumaterialien wie Gesteinen oder Ton, aus dem man Ziegel brennen kann, ist Holz ein nachwachsender Rohstoff. Dadurch war Holz - zumindest in früheren Zeiten - vergleichsweise preisgünstig. Als Baustoff konnte es von allen Bevölkerungsschichten zum Bau der eigenen Häuser, Hütten, Katen oder Höfe genutzt werden. Im Vergleich zu Baumaterialien wie Gestein oder Ziegel verfügt Holz über einige äußerst interessante Eigenschaften: Holz ist bei relativ geringem Gewicht in vertikaler Wuchsrichtung äußerst reiß- und bruchfest. Gleichzeitig verfügt es über eine gewisse Flexibilität und lässt sich gut bearbeiten. Mit miteinander verbundenen langen Stämmen und mächtigen Balken lassen sich hervorragend gerüstartige, sehr tragfähige Baukörper konstruieren.
Bei Fachwerkbauten und Dachstühlen nutzte man diese Vorteile ebenso wie beim Schiffbau und dem Bau von technischen Anlagen wie Schleusen oder dem Schienenbau. Seit seiner Premiere im Jahre 1993 ist der „Tag des offenen Denkmals" in Deutschland ein Ereignis, das sich immer größerer Popularität und öffentlicher Akzeptanz erfreut.