© Stadt Melle„Auch kleine Tümpel können als temporäre Lebensräume dienen, in denen sich Libellen, Käfer und Amphibienarten wie die Gelbbauch-Unke entwickeln", sagt Britta Itzek vom Umweltbüro der Stadt Melle. Solche erfüllen eine ungemein wichtige Funktion: Sie dienen als Trittsteine und Korridore für Flora und Fauna, indem sie punktuelle oder flächige Verbindungen zwischen den Naturschutzgebieten herstellen.
Die Mehrzahl der Tümpel sind vom Menschen geschaffen. In Geländesenken werden sie durch Niederschlags-, Fluss- oder Grundwasser gespeist. Je nach Umgebung erwärmen sich sonnenexponierte Tümpel schon im zeitigen Frühjahr und sind bevorzugtes Laichgebiet für Grasfrosch, Teich- und Kammmolch. Kreuzkröte und Gelbbauchunke laichen gerne in Abgrabungstümpeln. Viele Kleintiere sind an die extremen Lebensbedingungen angepasst, indem sie die Trockenperioden im Schlamm überdauern. Bei Wasserüberdeckung können sie sich dann in wenigen Wochen zu ausgewachsenen Tieren entwickeln. Viele Wasserinsekten sind flugfähig und können bei Austrocknung den Lebensraum verlassen. Tümpel ohne Fischbesatz sind hochwertige Biotope für besonders schutzbedürftige Amphibien und Libellen. Das periodische Trockenfallen ist Garant für die Fischfreiheit.
© Stadt MelleWie verhält es sich mit Fließgewässern? Sie gehören zu den dynamischsten Lebensräumen der Erde. Die gestalterische Kraft des Wassers, die die Ufer der Gewässer beständig verändert, schafft die Basis dafür, dass sich auf kleiner Fläche eine große Vielzahl von Lebensräumen bilden kann. Flüsse, Bäche und ihre Auen nehmen zwar nur wenige Prozent der Landfläche in Anspruch, sie beherbergen im naturnahen Zustand aber weit mehr als ein Zehntel der heimischen Tier- und Pflanzenwelt und gelten als die produktivsten Lebensräume Mitteleuropas.
Zurück zur Naturführung „Expedition ans Wasser": Die Teilnahme an dieser Veranstaltung kostet für Erwachsene 3 Euro. Kinder zahlen die Hälfte. Die Teilnehmer sollten, sofern vorhanden, zur Exkursion Gummistiefel, Kescher, Siebe und Becherlupen mitbringen, da nur eine begrenzte Anzahl an Keschern und Becherlupen gestellt werden kann.
Weitere Informationen zu den Naturführungen und eine Wegbeschreibung zum Treffpunkt sind auf der Internetseite www.meller-naturfuehrungen.de erhältlich. Weitere Fragen beantwortet Britta Itzek vom Umweltbüro unter der Telefonnummer 05422/965-470. Sie ist zudem per E-Mail unter b.itzek@stadt-melle.de zu erreichen.